„Blütenmeer Imkerei“ in Hohenofen (Brandenburg)

dsc_0352Hier wird in den Hallen einer ehemaligen Papierfabrik leckerer Honig in Bioqualität verarbeitet. Die verschiedenen Bienenstöcke stehen regional verteilt im Havellandkreis oder werden auf Anfrage als Wanderstöcke in ganz Deutschland verteilt.

dsc_0341Der Stellplatz befindet sich mitten im Innenhof auf einer großen Wiese, umringt von verschiedenen alten Hallen und Gebäuden- also eher Industriecharme als Naturromantik;-) Zur Erfrischung sind wir in die nebenan fließende Dosse gesprungen und danach in ein wenige Kilometer entferntes Eiscafe gefahren, wo es wirklich sehr gutes Eis aus eigener Herstellung gab.

Didsc_0349e Betreiber und Mitarbeiter der Imkerei begegneten uns aufgeschlossen und unkompliziert, hatten allerdings viel Arbeit zu erledigen und waren deshalb nicht so sehr erpicht auf langwierige Führungen durch ihren Betrieb. Kein Problem, wir haben uns dennoch wohlgefühlt und einige Gläser des leckeren Produkts mitgenommen:-)

 

„Gut Tornow“ (Brandenburg)

Eigentlich wollten wir im gut sortierten Bio-Hofladen nur unsere Vorräte auffüllen, um dann weiterzufahren aber dann waren wir alle so angetan vom Gutshof, dass wir die Hausherrin Birgit spontan fragten, ob wir ein paar Tage bleiben könnten und boten ihr im Gegenzug auch gleich unsere Mithilfe auf dem Hof an. Birgit war sofort einverstanden und siehe da, aus dem kurzen Einkauf wurde ein einwöchiger Aufenthalt auf Gut Tornow.dsc_0435

Was hat uns dort so verzaubert? Auf jeden Fall die Weitläufigkeit und Großzügigkeit des Hofes und seiner angrenzenden Weiden und Felder, dann das sympathische Chaos auf dem Hof selbst, die vielen frei herumlaufenden Tiere und nicht zuletzt die Gastfreundschaft und Großherzigkeit der Gutsleute Birgit und Burkhard.

Auf Gut Tornow gibt es zahlreiche Ferienwohnungen und ganzjährig Gästebetrieb, es bestehen Reitmöglichkeiten, ein Hofladen mit täglichem Mittagsangebot lockt die Bewohner der Region und ebenso einige Touristen an und außerdem werden regelmäßig eigene Tiere geschlachtet, verarbeitet und das Fleisch direkt ab Hof verkauft. Es gibt also viel zu tun auf dem Gutshof und das meiste stemmen die Gastgeber momentan allein.dsc_0464

Wir bezogen unseren Stellplatz neben dem Pferdestall- in guter Nachbarschaft mit Pferden, Ponys, Eseln, Schafen und Ziegen. Dort hatten wir als Familie unsere Ruhe, konnten uns zurückziehen und waren dennoch ein Teil des Gutslebens- eine gute Balance, wie wir fanden.

dsc_0449Unser Angebot der Mithilfe wurde dankend angenommen und so fanden wir uns schon alsbald auf der Pferdekoppel wieder und sammelten alte Pferdeäpfel auf, die wir dann per Schubkarre zum Misthaufen karrten (sog. „Abäppeln“). In der prallen Sonne arbeiteten wir zwei Erwachsenen ca. 3 Stunden gemeinsam, um die Koppel wieder sauber zu bekommen: anstrengend aber auch sehr wohltuend! Unsere Kinder hatten ungefähr 10 Minuten Gefallen an der Arbeit, dann ließen sie ihre Mistgabeln wieder fallen;-)

Während der nächsten Tage bat Birgit um Mithilfe im Hofladen, vor allem bei der Mittagsbewirtung der Gäste: Kartoffeln schälen, Tische eindecken, Teller anrichten und Essen/Getränke servieren, später noch Aufräumen und Abwaschen. Die Beschäftigung in der Küche lockte auch diesmal die Kinder an…vor allem Daphne mit ihrer hübschen roten Schürze gefiel sich in der Rolle der Kellnerin, die die Gäste bewirtet.dsc_0009

Auf Gut Tornow hatten wir somit erstmals Gelegenheit, unsere Idee von solidarischem Miteinander praktisch auszuprobieren: Wir helfen hier und da mit und können im Gegenzug kostenfrei mit unserem Wohnmobil campen, Strom/Wasser bzw. Dusche/WC nutzen und uns mit Lebensmitteln aus dem Hofladen versorgen (das war die angenehme Überraschung am letzten Tag: uns wurde die Rechnung für unsere gesamten Einkäufe erlassen!). Als Bonus und Highlight für die Kinder gab es noch einige Ausflüge mit dem Pony über Feld und Wiesen- etwas, das schon lange ganz oben auf der Wunschliste bei ihnen stand.
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Die Atmosphäre am Hof war angenehm entspannt, selbst im größten Stress behielt Birgit ihre ruhige und freundliche Ausstrahlung bei und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Nebenbei erzählte sie uns viel über die Geschichte des Guts, teilte mit uns einige Ideen und Vorstellungen bezüglich der zukünftigen Gestaltung des Hofes und klagte über die Schwierigkeit, gute und zuverlässige Mitarbeiter zu finden. Burkhard zeigte großes Verständnis für unsere Kritik am Schulsystem und unseren momentan eingeschlagenen Weg des „Freilernens“, befürwortete außerdem unseren Umgang mit den Behörden (er selbst ist Anwalt). Beide fanden unser geplantes Reise- und Erkundungsjahr bewundernswert und bestärkten uns in unserem Vorhaben. Mehrmals boten uns die Gastgeber außerdem an, dass wir auch für länger bei ihnen leben und arbeiten könnten (z.B. nach der Reise) – ein Angebot, über das wir sicherlich noch das ein oder andere Mal nachdenken werden:-)
Alles in allem erlebten wir einen rundum gelungenen und für alle Familienmitglieder erfüllenden Aufenthalt auf Gut Tornow, den wir in guter Erinnerung behalten werden!

…und wer weiß, vielleicht bauen wir unsere Mitarbeit in Stall und Küche ja im nächsten Jahr tatsächlich aus? Eine mögliche Perspektive hat sich uns in jedem Fall eröffnet- und keine schlechte!

Ziegenkäserei „Karolinenhof“ in Kremmen (Brandenburg)

dsc_0039Eine kleine Bio-Käserei mit ca. 100 Ziegen und dazu gehörigem Hofladen, in dem verschiedene Rohmilchkäsespezialitäten verkauft werden. Das gemütliche Wiesencafé hat nur am Wochenende geöffnet, deswegen kamen wir leider nicht in den Genuss der verschiedenen hauseigenen Spezialitäten, wie z.B. Ziegenkäsetorte. Ein paar Stück Käse zum Probieren haben wir aber trotzdem mitgenommen.

Der Stellplatz ist im Wald gelegen, nahe beim Ziegenstall und der Käserei. Rings herum befinden sich Weiden und Felder, man kann den Blick herrlich weit schweifen lassen. Und wenn man Glück hat bzw. im Herbst dort ist, gibt es eine Menge Kraniche zu beobachten, die in dieser Region zwischenlanden, bevor sie weiter gen Süden fliegen. Wir haben einige Schwärme im Sonnenuntergang vorbeifliegen sehen- ein wunderschöner Anblick!dsc_0028

Die Ziegen kann man im teiloffenen Stall gut beobachten bzw. im Streichelgehege auch anfassen.

Unseren Kindern hat am besten das große Trampolin gefallen und die Heuballen-Seilschaukel, die sich direkt neben den Stellplätzen befindet.

„Landleben Naturkost“ in Jüterbog (Brandenburg)

Auf dem 2 ha großen Grundstück mitten im Wald lebt Familie Schoenleitner zusammen mit einigen Hunden, Hühnern, Ponys und Schafen. Neben ihrer normalen Lohnarbeit betreiben Gabi und Manfred nebenbei einen kleinen Gdsc_0114aragen-Hofladen,wo sie unter anderem Apfelsaft aus eigenen Früchten, eigenes Gemüse und ausgewählte Bio-Lebensmittel vertreiben. Das ganze Areal ist sehr weitläufig mit verschiedenen Koppeln, einer Streuobstwiese und einem Garten mit großem Spielplatz. Wir haben unseren Stellplatz auf der Wiese neben dem Hühnergehege gewählt (und der Hahn war zum Glück angenehm leise). Wasser- und Stromanschlüsse für Camper sind vorhanden, zwei Wohnwagen sowie ein kleines Gartenhaus bieten auch Menschen ohne eigenes Wohnmobil Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Gastgeber waren sehr freundlich und zeigten sich interessiert an unserem Reisevorhaben. Vor allem die leidige Schulthematik bzw. Schulpflicht in Deutschland bot genug Gesprächsstoff für einige längere Unterhaltungen. Manfred ist Österreicher- in Österreich gibt es eine Unterrichtspflicht, keine Schulpflicht, d.h. alternative Bildungswege wie Homeschooling etc. sind legal und werden von Familien auch häufig praktiziert. Seine Frau Gabi hat 2 ihrer Kinder mehrere Jahre selber unterrichtet und sie bis zum Abitur begleitet (hier in Deutschland!). Als „Klassenzimmer“ diente ihr dabei ein umgebauter Bauwagen, der im Garten steht.

dsc_0098Wir waren erfreut, dort mitten im Wald auf Menschen zu treffen, die dem gegenwärtigen Bildungssystem nicht nur kritisch gegenüber stehen, sondern für sich (zumindest in der Vergangenheit) auch ganz praktisch nach Alternativen suchen und dabei ihren eigenen Weg gehen. Mit dem Thema „Freilernen/Unschooling“ (im Gegensatz zum von ihnen praktizierten „Hausunterricht“) war Familie Schoenleitner bisher noch nicht in Berührung gekommen und so richtig anfreunden wollten sie sich damit nicht, aber sie zeigten sich sehr dankbar über die neuen Impulse und ungewohnten Sichtweisen, die sie durch unseren Besuch und die Gespräche mit uns erhalten haben.

Manfred hat uns für nächsten Herbst zur Apfelernte eingeladen und auch sonst sind wir jederzeit willkommen auf diesem idyllischen Waldgrundstück- gut zu wissen!