Das diesjährige Schulfrei-Festival fand vom 8.9. – 11.9.2016 in Klein Leppin/Brandenburg statt- wir waren zum dritten Mal dabei.
Auf dem Weg zum Festival besuchten wir die „Blütenmeer-Imkerei“ in Hohenofen. In den Räumen einer alten Papierfabrik wird dort Bio-Honig verarbeitet, der aus ca. 500 eigenen Bienenvölkern gewonnen wird. Es gibt viele verschiedene Sorten, darunter einige besondere wie Sonnenblume, Tanne, Kornblume, Heide oder Phacelia. Neben der Honiggewinnung züchten die Imker auch ihre eigenen Bienenköniginnen heran.
Wir haben einen Tag und eine Nacht auf dem Fabrikgelände verbracht, Honig genascht, ein paar der Mitarbeiter getroffen und mit ihnen u.a. über Freie Schulen und Freilernen gesprochen (für sie waren das durchaus bekannte Themen, was wir freudig zur Kenntnis nahmen) und natürlich einige Gläser des leckeren Honigs für unsere weitere Reise mitgenommen.
Anschließend ging es geradewegs nach Klein Leppin…uns erwarteten 4 Tage Zusammensein mit Freunden und Gleichgesinnten, Vorträge rund um das Thema Freie Bildung, verschiedene Workshops (z.B. Rohkostkochkurs, Yoga, Singen, Bogenschießen, Kräuterwanderung uvm.) sowie ein bunt gemixtes Bühnenprogramm aus Musik, Theater, Akrobatik und Unterhaltung.
Das Festival wurde 2012 von Mitgliedern des „Septree e.V.“ ins Leben gerufen, einer Vereinigung Jugendlicher und junger Erwachsener, die (teilweise) ohne Schule aufgewachsen sind. Es dient der Vernetzung und dem Austausch unter Menschen, die für Bildungsfreiheit anstatt Bildungspflicht (Schulpflicht) plädieren: Freilernerfamilien, Homeschooler, Reisefamilien, Schulkritiker, Interessierte und Neugierige. Eingeladen sind auch immer einige „externe Experten“, die z.B. Auskunft in rechtlichen Angelegenheiten geben, psychologische Unterstützung anbieten oder das Thema philosophisch betrachten.
Das Schulfrei-Festival ist während den vier Jahren seines Bestehens stetig gewachsen- diesmal waren ca. 600 Teilnehmer dabei, u.a. aus Spanien, Österreich und der Schweiz. Das Interesse an alternativen Bildungswegen nimmt zu, auch viele Familien mit noch nicht schulpflichtigen Kindern besuchen die Veranstaltung, um sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Die Atmosphäre ist trotz steigender Besucherzahlen immer noch sehr entspannt, fast wie ein großes alljährliches Familientreffen: Man kennt sich und freut sich über ein Wiedersehen.
Nachdem wir uns 2015 auf dem Festival von anderen Reisefamilien inspirieren ließen und damit der Stein für unsere eigene Reise ins Rollen gebracht wurde, nutzten wir das diesjährige Treffen vor allem dazu, gezielt nach Möglichkeiten des Überwinterns im Süden Europas Ausschau zu halten. Thomas und ich luden zu dem Zweck zu einer offenen Gesprächsrunde ein, zu der wir alle erfahrenen und/oder interessierten Menschen willkommen hießen. Es wurde eine große Runde…viele Wünsche, Ideen, Vorschläge und Tipps kamen zur Sprache. Zumindest theoretisch könnten wir in einer großen Karawane Richtung Süden ziehen:-) Ob es auch tatsächlich gelingt, mit einigen Familien in Kontakt zu bleiben und gemeinsam zu reisen? Jedenfalls haben wir viele Kontaktdaten gesammelt und eine lange Liste erstellt, die wir allen Interessierten noch zukommen lassen werden.
Nach vier intensiven Tagen in dieser großen Gemeinschaft ließen wir das Schulfrei-Festival im kleinen Kreis von vier Familien an einem idyllischen See in der Nähe ausklingen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön für das traumhafte Wetter, das uns fast seit Beginn unserer Reise begleitet!