Da wir uns nun einige Tage in Serpins aufhalten und die uns umgebende Landschaft zum Erkunden einläd, nahm ich mir einen kleinen Ausflug vor. Für mich ganz allein, da das zu Fünft, der verschiedenen Interessen wegen, nicht machbar ist. Ich schaute mir die umliegenden Berge an und besprach mit unseren Gastgebern mögliche Ziele. Dabei stellte sich heraus, dass Alvaro vor einiger Zeit geführte Wanderungen durchführte und daher mir Vieles über die Gegend sagen konnte. Ein Gipfel lockte mich besonders, doch der sei, der Entfernung und auch der Höhe wegen, nicht so einfach.

 

Leider begrüßte mich der Tag meiner kleine Tour sehr neblig und dadurch fehlte die lockende Sonnenwärme zum frühen Aufbruch. Etwas in den Tag hinein gelebt, entschied ich mich dann einfach das Fahrrad zu nehmen und in eine Richtung zu starten, schauen wohin und wie weit es mich verschlägt. Schnell ging es einen Waldwege recht steil bergan und da ich kein Mountainbike habe, musste ich ziemlich schnell zum Schieben übergehen. Ich hatte mir einen recht nahen Berg auserkoren und wollte schauen ob das zu schaffen ist. Da das Schieben des Fahrrads auf einem Waldweg mit lockeren Steinen sehr anstrengte und meine untrainierte Lunge recht bald schmerzte, machte ich mir Gedanken inwieweit ich dieses Vorhaben fortsetzen sollte. Und doch hatte ich irgendwie das Bedürfnis es schaffen. An einer Weggablungen, der Blick auf mein eTrex mit 250 Höhenmetern auf den nächsten 2 Kilometern konnte entmutigen und ich überlegte, ob ich eine andere Route einschlagen oder lieber das Fahrrad stehen lasse und zu Fuß den Gipfel erlaufen sollte. Mir widerstrebte aber den selben Weg wieder zurück gehen zu müssen. Ich blieb bei meiner Rundroute mit dem Wissen, was ich anstrengend hoch muss, geht dann auch wieder runter. Also häufige kurze Atemhohlpausen und Schritt für Schritt vorwärts.

 

Die Anstrengung wurde mehr und mehr durch die angenehmen Momente des Alleinseins in der Natur zur Nebensache. Die Naturbetrachtungen und die Ruhe mit den eigenen Gedanken nahmen mich völlig ein. So erreichte ich dann den Gipfel, der nicht sehr schön und diese Anstrengung so gesehen nicht wert war. Eine abgerundete Hügelkuppe, wegen der Bäume kaum Aussicht auf das Umland und dazu ein grauer wolkenverhangener Himmel. Ich freute mich dennoch sehr den Gipfel erreicht zu haben und machte ein kleines Picknick.

 

Dann ging es abwärts. Meine ausgewählte Route führte einen Weg schurgerade nach unten. Beim Hinauf hatte ich völlig außer acht gelassen, dass ein solch gerader Weg nach unten auch entsprechend steil sein wird. Nun das gemütliche Hinabrollen konnte ich vergessen und auch hier sehnte ich mich nach einem passenden Fahrrad. Steil, ausgewaschener Lehmweg mit losen Steinen. Anfangs schob ich wieder etwas und dann rutschte ich mehr als ich rollte langsam hinab. Spaß hatte ich dabei sehr und der Blick in die Täler mit den kleinen Dörfern war wunderschön.

 

Dieser Weg führte mich zu Cabril do Ceira. Ein Ort der hier in naher Umgebung einer der Schönsten ist. Ich erreichte dann auch bald die kleine Kirche „Senhora da Candosa“ (Artikelbild oben). Diese steht auf einem hoch gelegenen Punkt von wo es senkrecht zum Rio Ceira in die Tiefe geht. Der Berg von dem ich kam, gehört zu einer recht jungen Bergkette, die von Nord nach Süd verläuft und im Gegensatz zur umliegenden Landschaft aus hartem Quarzgestein besteht. Daher hat der Fluss, der von Ost nach West verläuft hier eine schroffe Schlucht in die Landschaft gerissen. Ich genoss den Anblick dieser herrlichen Natur und schlenderte noch etwas um die Kirche herum, die nebenbei ein großes dieser schönen Fliesenbilder hatte. Anschließend rollte ich gemütlich zurück.

 

Den Ausflug zu dieser Felsschlucht als ganze Familie zusammen mit unserer Gastfamilie war schon vor meinem Ausflug  für das Wochenende geplant und ich freute mich schon darauf diesen Ort vom Fluss aus sehen zu können.
Im Vorfeld fand ich beim Stöbern nach Wanderrouten die Webseite WikiLoc. Hier kann man alle möglichen Routen zum Wandern, Rad fahren, Kanu und so weiter finden. Mir gefiel die Seite und ich dachte gleich die eigenen Routen dort einzutragen. Wer möchte kann sich meinen kleinen Ausflug auf der Wikiloc-Seite detailliert ansehen oder auch als GPX-Trail zum nachlaufen heruntergeladen.

 

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