Appamāda – Ernst und Eifer

  1. Unsterblich macht der Ernst; der Leichtsinn führt zum Tod.
    Die Ernsten sterben nicht; Leichtsinn’ge sind wie tot.
  2. Verständ’ge haben dies erkannt in ernstem Streben;
    Mit Ernst genießen sie der Edlen Glückserleben.
  3. Wer die Versenkung übt mit Eifer allezeit,
    Erreicht Nirvana einst, die höchste Seligkeit.
  4. Wer eifrig, achtsam, rein, in guter Tat erprobt
    Und nach der Lehre lebt, der Ernste wird gelobt.
  5. Mit Ernst und Eifer schafft der Weise, wohl gezähmt,
    Für sich ein Eiland, das die Flut nicht überschwemmt.
  6. Unwissend Volk gibt sich dem Leichtsinn töricht hin;
    Der Weise wahrt den Ernst als köstlichsten Gewinn.
  7. Dem Leichtsinn fröhnet nicht, an Liebeslust erfreut!
    Wer ernst Versenkung übt, erlangt Glückseligkeit.
  8. Gelang es ihm mit Ernst, den Leichtsinn zu besiegen,
    So hat der Weise schon der Weisheit Turm bestiegen
    Und schaut, selbst ohne Sorg‘, auf die besorgte Menge,
    Als säh‘ von hohem Berg im Tal er das Gedränge.
  9. Bei Leichtgesinnten ernst, wachsam, wo andre faul,
    Der Weise schlägt sie, wie das Rennpferd schlägt den Gaul.
  10. Durch Ernst kam Indra zu dem höchsten Götter-Adel.
    Den Ernsten lobt man stets, den Leichtsinn’gen trifft Tadel
  11. Der Ernste sieht den Leichtsinn als gefährlich an,
    Die Fesseln brennt er ab und geht des Feuers Bahn.
  12. Der ernste Mönch, der die Gefahr des Leichtsinns sah,
    Ist sicher vor dem Fall und dem Nirvana nah.

 

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