Atta – Sich Selbst

  1. Der Weise nehme sich, wenn er sich schätzt, in acht,
    Er halte stets sich wach im dritten Teil der Nacht!
  2. Der Weise mach‘ zuerst sein eig’nes Leben recht,
    Dann mag er andre lehr’n; so handelt er nicht schlecht.
  3. Bevor du anderen darfst gute Lehren geben,
    Mußt du dich selbst erzieh’n. Vorbildlich sei dein Leben!
  4. Sei selbst dein eig’ner Herr! Wer könnte sonst dich schützen?
    Nur wer sich selbst beherrscht, wird sichern Schutz besitzen.
  5. Die eig’ne Missetat, die er erdacht, geplant,
    Zermalmt den Toren, wie das Glas der Diamant.
  6. Der Sittenlose gleicht dem Baume, den umrankt
    Ein Schlinggewächs; macht selbst sich, wie’s sein Feind verlangt.
  7. Leicht tun wir Böses, das uns selbst Verderben bringt;
    Doch lobenswerte Tat nur äußerst schwer gelingt.
  8. Ein Tor, der schmäht, weil er zu schlechter Lehre neigt,
    Auf edle Heilige und ihre Lehr‘, der gleicht
    Dem Schilfrohr, dem die Frucht zum eig’nen Tod gereicht.
  9. Wer selber Unrecht tut, beschmutzt sich selbst allein;
    Wer sich vor Unrecht scheut, der schmückt sich selber fein.
    Ihr selbst, kein andrer, macht euch unrein oder rein.
  10. Gib nicht dein eig’nes Heil der andern wegen hin;
    Hast du dein Heil erkannt, behalt es stets im Sinn!

 

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