- Da alle Schläge scheu’n und vor dem Tode beben,
Bedenk‘: dir selbst geht’s so! Drum schone andrer Leben! - Da alle Schläge scheu’n und sind des Lebens froh,
Verkürz‘ ihr Leben nicht! Bedenk‘: auch dir geht’s so! - Wer andre Wesen quält, die auch nach Wohlsein streben,
So wie er selbst, der hat kein Glück im nächsten Leben. - Wer andre Wesen schont, die auch nach Wohlsein streben,
So wie er selbst, der findet Glück im nächsten Leben. - Behandle niemand grob, sonst wird zurückgescholten;
Schimpfworte bringen Leid; sie werden dir vergolten. - Wenn du nicht widertönst, zersprung’nem Erz vergleichbar,
Bist im Nirvana schon, dem Streitwort unerreichbar. - Die Rinder treibt der Hirt mit Stock zum Weideort;
Das Alter und der Tod treibt so das Leben fort. - Ein Tor, der Übles tat, oft ohne es zu merken,
Quält, wie mit Feuerbrand, sich mit den eig’nen Werken. - Wer Unschuldige, Reine schädigt mit Gewalt,
Den trifft wohl eine der zehn schlimmen Folgen bald: - Er leidet herben Schmerz, Entkräftung bis zum Tod;
Auch schwere Krankheit oder Geistesstörung droht; - Der König sucht ihn heim und man verleumdet ihn;
Verwandte sterben und die Habe schwindet hin; - Durch eine Feuersbrunst verliert sein Haus der Tor
Und nach dem Tode steht die Hölle ihm bevor. - Nicht Nacktheit, Fasten, Schmutz, noch sonstiges Kastei’n
Macht den in Sinnenlust befang’nen Menschen rein. - Wer ruhig, selbstbeherrscht, gleichmütig, gütig, rein,
Mag auch in gutem Kleid ein rechter Bhikkhu sein. - Ist wohl ein Mensch so sehr empfindlich gegen Rügen,
Wie edle Rosse sind, die Peitschen nicht ertrügen? - Wie ein vom Peitschenhieb getroff’nes edles Roß
Seid eifrig, züchtig, stark, im rechten Wissen groß,
Gesammelt, andachtsvoll, macht euch vom Leiden los! - Der Brunner Wasser führt, die Pfeile biegt der Schmied,
Der Zimm’rer biegt das Holz, der Fromme sich erzieht.
< Pāpa – Übel-Böses | Jarā – Altern > |