Mala – Unreinheit

  1. Jetzt bist du wie ein welkes Blatt, der Tod ist nah,
    Mußt fort von hier, und Reisezehrung ist nicht da;
  2. Schnell rette dich, sei klug, wirf ab die Unreinheit
    Und streng‘ dich an! So winkt dir Himmelsherrlichkeit.
  3. Dein Leben geht zu Ende und der Tod ist nah;
    Kein Zögern gibt’s, und Reisezehrung ist nicht da.
  4. Schnell rette dich, sei klug, wirf ab den Unrat bald!
    So wirst nicht neu geboren, wirst nicht wieder alt.
  5. Der Weise mach‘ sich rein, allmählich, Schritt für Schritt,
    Gleichwie das Silber läutern muß der Silberschmied.
  6. Gleichwie des Eisens eig’ner Rost zerfrißt das Eisen,
    So läßt den Frevler eig’nes Tun zur Hölle reisen.
  7. Es rosten: Sprüche, nicht geübt; verwahrlost – Sachen;
    Die Schönheit, nicht gepflegt, und Wächter, die nicht wachen.
  8. Der Weiber Schmutz ist Unkeuschheit, der Geber Geiz;
    Schmutz sind die Übel hier und dort und beiderseits,
  9. Der schlimmste Schmutz jedoch, das ist Unwissenheit;
    Habt ihr sie abgelegt, seid ihr von Schmutz befreit.
  10. Wer frech, an Unverschämtheit einer Krähe gleicht,
    Sich vordrängt und beschmutzt, der macht sich’s Leben leicht.
  11. Doch schwierig ist’s, im Leben stets bescheiden, rein,
    An nichts mehr hangend, abgeklärt und weise sein.
  12. Wer Lebendes zerstört und Lügenworte spricht,
    Wer Nichtgegeb’nes nimmt und andrer Ehe bricht,
  13. Und auch wer sich berauscht, dem Trunke sich ergab,
    Der gräbt in dieser Welt sich selbst die Wurzel ab.
  14. Erkenne, Mensch, wie Schlimmes folgt aus Lässigkeit;
    Daß Gier und Unrecht dir nicht Leid bring‘ lange Zeit!
  15. Die Leute spenden je nach Gunst, nach Gläubigkeit.
    Wer drum auf andrer Trank und Speise blickt mit Neid,
    Dem fehlt zur Sammlung Tag und Nacht die Innigkeit.
  16. Wer aber solchem Neid durchaus ein Ende macht,
    Dem fällt Versenkung leicht bei Tage und bei Nacht.
  17. Kein Feuer gleicht der Gier, kein Haifisch gleicht dem Hasse,
    Kein Netz dem Wahn; dem Drang gleicht keine Wasserstraße.
  18. Man sieht die eig’ne Schuld nur schwer, die fremde gern;
    Die sucht man schlau heraus, wie aus der Spreu den Kern;
    Die eig’ne deckt man zu, wie es zu machen pflegt
    Der Spieler, der auf schlechten Wurf die Hand auflegt.
  19. Wer andrer Fehler sucht und sich beleidigt fühlt,
    Dem wächst die Leidenschaft; nicht leicht wird sie gekühlt.
  20. Im Luftraum ist kein Halt; Bhikkhus gibt’s nur im Orden;
    Zerstreuung liebt die Welt; Buddhas sind still geworden.
  21. Im Luftraum ist kein Halt; Bhikkhus gibt’s nur im Orden;
    Gebilde dauern nicht; Buddhas sind fest geworden.

 

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