Pakinnaka – Vermischtes

  1. Wenn bei Verzicht auf minderes Glück sich großes zeigt,
    Gibt für das große Glück der Weise minderes leicht.
  2. Wer eig’nes Glück erstrebt auf Kosten fremder Leiden,
    Der ist in Haß verstrickt, kann Feindschaft nicht vermeiden.
  3. Die Pflicht wird nicht erfüllt, man tut, was sich nicht schickt;
    So wird man immer mehr in Leidenschaft verstrickt.
  4. Wer Einsicht in den Körper eifrig sich verschafft,
    Das Schlechte flieht und sich betätigt tugendhaft,
    Der, achtsam, wissensklar, wird frei von Leidenschaft.
  5. Die Eltern und zwei Fürsten und im Reiche noch
    Das Volk erschlägt der Weise und bleibt schuldlos doch.
  6. Die Eltern und zwei Fürsten und den Tigergleichen
    Erschlägt er, ohne doch vom Guten abzuweichen.

(Dies sind zwei Rätsel; Auflösung laut Kommentar:

  • die Eltern = Lebensdrang und Ich-bin-Dünkel;
  • die beiden Fürsten = Glaube an eine unsterbliche Seele und Glaube an endgültige Vernichtung im Tode;
  • das Reich = die 6 Sinnesbereiche und ihre Objekte;
  • das Volk = das Lustbegehren; der Tigergleiche = der achtfache Pfad.

  1. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Des Buddha eingedenk bei Tage und bei Nacht.
  2. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Des Dhamma (Buddhalehre) eingedenk bei Tage und bei Nacht.
  3. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Des Sangha (Bhikkhu-Orden) eingedenk bei Tage und bei Nacht.
  4. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Des Körpers eingedenk bei Tage und bei Nacht.
    (Betrachtung über Entstehen und Vergehen des Körpers)
  5. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Gewalttat meidend freu’n sie sich bei Tag und Nacht.
  6. Die Jünger Gotamas sind wahrlich recht erwacht,
    Der Andacht freu’n sie sich bei Tage und bei Nacht.
  7. Ein Mönch wird man nicht leicht; im Haus ist’s auch beschwerlich;
    Oft stört die Nachbarschaft; das Wandern ist gefährlich;
    Drum wandre nicht und streb‘ nach Freiheit unaufhörlich!
  8. Vertrauenswürdig, tugendhaft, berühmt und reich –
    Wer so ist, wird geehrt in jedem Lande gleich.
  9. Die Guten leuchten weit, wie Hochgebirges Pracht;
    Die Schlechten sieht man nicht, wie Pfeile in der Nacht.
  10. Allein mußt essen, wohnen, wandeln und allein
    Dich selbst erzieh’n; so wirst du wunschlos glücklich sein.

 

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