Niraya – Hölle

  1. Wer falsches Zeugnis gibt, wer, was er tat, verneint,
    Zur Hölle beide geh’n, durch gleiche Schuld vereint.
  2. Unwürd’ge, Schlechte gibt’s genug im gelben Kleid;
    Aus ihrer Missetat wächst ihnen Höllenleid.
  3. Viel besser zu verschlingen feurig glüh’ndes Eisen,
    Als daß ein Taugenichts lebt von geschenkten Speisen.
  4. Vier Früchte bringt die Tat dem Ehebrecher ein:
    Mißachtung, schlechten Schlaf, Verruf und Höllenpein;
  5. Mißachtung, Höllenqual, in Ängsten kurze Freuden
    Und schwere Strafen; drum ist Ehebruch zu meiden.
  6. Wie sich die Hand verletzt, die Riedgras falsch ergreift,
    So bringt zur Hölle sich ein Bhikkhu, der ausschweift.
  7. Ein lockerer Lebenswandel, mangelhafte Zucht
    Und Unbeständigkeit trägt keine gute Frucht.
  8. Wenn eine Pflicht dich ruft, erfüll‘ sie treu und redlich!
    Ein sittenloser Mönch wirkt auf die Umwelt schädlich.
  9. Laß Schlechtes ungetan, weil sonst die Reue brennt;
    Das Gute aber tu‘, das keine Reue kennt.
  10. Wie man die Grenzstadt hüten muß von allen Seiten,
    So hüte du dich selbst und handle recht beizeiten!
    Denn wer die Zeit verpaßt, muß Höllenqualen leiden.
  11. Wer falscher Lehre folgt, sich schämt, wo nichts zu schämen,
    Und schamlos frevelt, muß den Weg zur Hölle nehmen.
  12. Wer, falsch belehrt, nicht scheut die wirklichen Gefahren
    Und Furcht hat ohne Grund, der muß zur Hölle fahren.
  13. Wer Unschuld niedrig schätzt, Vergeh’n für rühmlich hält
    Und falscher Lehre folgt, der kommt zur Höllenwelt.
  14. Wer rechter Lehre folgt und wohl kann unterscheiden,
    Was gut, was böse ist, dem winken Himmelsfreuden.

 

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