- Geduldig wie der Elefant im Kampfgedränge
Ertrag‘ ich Kränkungen der sittenlosen Menge. - Der zahme Elefant ist standhaft in den Schlachten;
Der wohl erzog’ne Mensch wird Kränkung nicht beachten. - Wertvoll sind Elefant, Maultier und edles Pferd,
Jedoch ein Mensch, der sich beherrscht, hat höhern Wert. - Mit jenen kommst du nicht ins unbetret’ne Land (nibbāna),
Den Selbstbeherrschten nur ist hier der Weg bekannt. - Der große Elefant in Brunstzeit ist unbändig,
Gefesselt frißt er nicht, denkt an den Wald beständig. - Ein Schwelger, der sich faul im Bett wälzt gleich den Schweinen,
Den fetten, muß noch oft in dieser Welt erscheinen. - Einst schweift‘ mein Denken ab nach Sinnenlust und Glück;
Wie einen brünst’gen Stier (wörtl.: Elefant) halt‘ ich es jetzt zurück. - Seid ernst, bewacht das Denken, reinigt das Gemüt,
Gleichwie der Elefant sich aus dem Sumpfe zieht. - Triffst einen klugen Freund du, einen tücht’gen Mann,
Gefahren zu besteh’n, dem schließe froh dich an! - Sonst geh‘ getrost allein, wie ein aus seinem Land
Verbannter Fürst und wie im Wald der Elefant. - Gleichwie der Elefant im Walde, geh‘ allein
Und wünsche wenig, hab‘ mit Toren nichts gemein! - Wohl dem, der in der Not auf Freunde rechnen kann,
Der stets zufrieden ist und gutes Werk getan,
Das ihn beim Sterben freut, und den kein Leid ficht an! - Wohl dem, der liebevoll die alten Eltern ehrt
Und Ehrfurcht Heiligen erweist, wie sich’s gehört! - Wohl dem, der tugendhaft bis in sein Alter, fest
Vertraut und weise ist und Schlechtes unterläßt!
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