Piya – Angenehm

  1. Wer ohne Andacht lebt, nur nach Vergnügen trachtet,
    Beneidet Fromme noch, weil er sein Heil verachtet.
  2. Frag‘ nie, was dir behagt und was dir nicht behagt!
    Es schmerzt, wenn jenes fehlt und dieses nur dich plagt.
  3. Drum wünsche nichts für dich der, denn schlimm ist der Verlust.
    Von Fesseln frei, wem’s gleich, ob Unlust oder Lust.
  4. Aus Angenehmem kommt dir Sorge nur und Furcht;
    Wer sich davon befreit kennt Sorge nicht noch Furcht.
  5. Aus Zuneigung erwächst dir Sorge nur und Furcht;
    Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht.
  6. Vergnügungssucht verschafft dir Sorge nur und Furcht;
    Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht.
  7. Aus Sinnenlust erwächst dir Sorge nur und Furcht;
    Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht.
  8. Aus Lebensdrang erwächst dir Sorge nur und Furcht;
    Wer sich davon befreit, kennt Sorge nicht noch Furcht.
  9. Den frommen, ehrlichen, gerechten, weisen Herrn,
    Der seine Pflicht erfüllt, den seh’n die Leute gern.
  10. Wer nach dem Unnennbaren (nibbāna) strebt, ganz voll das Herz,
    Den Lüsten abgewandt, der geht – heißt’s – stromaufwärts.
  11. Der Mann, der heimgekehrt von langer, weiter Reise,
    Wird freudig gern begrüßt in der Verwandten Kreise;
  12. So grüßt die gute Tat den frommen Mann, der ging,
    Im nächsten Leben, wie ein Freund den Ankömmling.

 

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