- Den Zorn gib auf, den Stolz! Lös‘ dich von allen Banden!
Wo man nichts wünscht, nichts‘ hat, da ist kein Leid vorhanden. - Wer Zorn hält auf wie ein Gespann, das eilig fuhr,
Den nenn‘ ich Lenker; Zügelhalter sind die andern nur. - Den Zorn durch Nachsicht, Bosheit durch Verzeih’n besiege,
Durch Gebelust den Geiz, durch Wahrheitswort die Lüge! - Sprich wahr und zürne nicht! Und bist du auch nicht reich,
Gib doch dem Bittenden! So wirst du Göttern gleich. - Die Weisen, selbstbeherrscht, die niemand Unrecht tun,
Sie geh’n zum Frieden ein, wo alle Sorgen ruh’n. - Den immer Wachsamen, die ringen allezeit
Und auf Nirvana schau’n, vergeht die Weltlichkeit. - Es ist ein altes Lied, kein neueres Gedicht:
Man tadelt den, der schweigt, und den, der gern viel spricht,
Auch den, der wenig sagt; an Tadel fehlt es nicht. - Daß einer nur getadelt oder allgemein
Gelobt wird, war noch nie, ist nicht und wird nicht sein. - Doch wer darf tadeln ihn, den alle Klugen preisen,
Die täglich ihn geprüft, den geistesklaren Weisen, - Ihn, der im Wandel sich wie reinstes Gold bewährt,
Den alle Götter loben, den auch Brahma ehrt? - Beim Körper sei vor Zornestaten auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle deinen Körper gut! - Beim Reden sei vor Zornesworten auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle deine Zunge gut! - Beim Denken sei vor Zorngedanken auf der Hut,
Sei selbstbeherrscht und zügle die Gedanken gut! - In Taten, Worten und Gedanken sind die Weisen
Gemäßigt, und als selbstbeherrscht sind sie zu preisen.
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