Kodha – Zorn und Ärgernis

  1. Den Zorn gib auf, den Stolz! Lös‘ dich von allen Banden!
    Wo man nichts wünscht, nichts‘ hat, da ist kein Leid vorhanden.
  2. Wer Zorn hält auf wie ein Gespann, das eilig fuhr,
    Den nenn‘ ich Lenker; Zügelhalter sind die andern nur.
  3. Den Zorn durch Nachsicht, Bosheit durch Verzeih’n besiege,
    Durch Gebelust den Geiz, durch Wahrheitswort die Lüge!
  4. Sprich wahr und zürne nicht! Und bist du auch nicht reich,
    Gib doch dem Bittenden! So wirst du Göttern gleich.
  5. Die Weisen, selbstbeherrscht, die niemand Unrecht tun,
    Sie geh’n zum Frieden ein, wo alle Sorgen ruh’n.
  6. Den immer Wachsamen, die ringen allezeit
    Und auf Nirvana schau’n, vergeht die Weltlichkeit.
  7. Es ist ein altes Lied, kein neueres Gedicht:
    Man tadelt den, der schweigt, und den, der gern viel spricht,
    Auch den, der wenig sagt; an Tadel fehlt es nicht.
  8. Daß einer nur getadelt oder allgemein
    Gelobt wird, war noch nie, ist nicht und wird nicht sein.
  9. Doch wer darf tadeln ihn, den alle Klugen preisen,
    Die täglich ihn geprüft, den geistesklaren Weisen,
  10. Ihn, der im Wandel sich wie reinstes Gold bewährt,
    Den alle Götter loben, den auch Brahma ehrt?
  11. Beim Körper sei vor Zornestaten auf der Hut,
    Sei selbstbeherrscht und zügle deinen Körper gut!
  12. Beim Reden sei vor Zornesworten auf der Hut,
    Sei selbstbeherrscht und zügle deine Zunge gut!
  13. Beim Denken sei vor Zorngedanken auf der Hut,
    Sei selbstbeherrscht und zügle die Gedanken gut!
  14. In Taten, Worten und Gedanken sind die Weisen
    Gemäßigt, und als selbstbeherrscht sind sie zu preisen.

 

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