Puppha – Blumen

  1. Wer wird die Todeswelt, die Erde überwinden,
    Wer wird als Blumenstrauß das Buch der Sprüche (Dhammapada) binden?
  2. Ein Kämpfer wird die Welt, die Erde überwinden,
    Wie einen Blumenstrauß das Buch der Sprüche binden.
  3. Als Schaum erkenn‘ den Leib, als Luftbild ohne Kern,
    Wehr‘ Māras Pfeile ab, entgeh‘ dem Todesherrn!
  4. Wer, wie man Blumen pflückt, nur an Vergnügen denkt,
    Den raubt der Tod, wie Flut ein schlafend Dorf ertränkt.
  5. Wer, wie man Blumen pflückt, sich Sinnenlust verschafft,
    In Lüsten niemals satt wird er dahingerafft.
  6. Die Biene nimmt nur Saft, läßt unverletzt die Blüten;
    So soll sich auch der Mönch im Dorf vor Habgier hüten.
  7. Der andern Fehler und ihr Tun geht dich nichts an;
    Betrachte, was du selbst getan und nicht getan!
  8. Der schönen Blume gleich, die keinen Duft ausstrahlt,
    Ist schön gesproch’nes Wort, das ohne Tat verhallt.
  9. Der schönen Blume gleich, die feinen Duft verbreitet,
    Ist schön gesproch’nes Wort, das gute Tat begleitet.
  10. Wie man manch schönen Kranz aus vielen Blumen macht,
    So sei der Sterbliche auf viel Verdienst bedacht.
  11. Jasmin- und Sandelduft geht nicht dem Wind entgegen;
    Doch guter Menschen Ruf verbreit’t sich allerwegen.
  12. Viel fein’rer Duft als der des Weihrauchs und des Sandels,
    Des Lotus, des Jasmins ist der des reinen Wandels.
  13. Gering nur gilt der Duft des Weihrauchs und des Sandels;
    Die Götter lieben mehr den Duft des reinen Wandels.
  14. Wer, stets in strenger Zucht, vermöge ernsten Strebens
    In Weisheit sich befreit, den sucht der Mar vergebens.
  15. Gleichwie ein Lotus, der im Kehrichthaufen sprießt,
    Selbst dort noch seinen Duft, den lieblichen, ergießt,
  16. So strahlt im Kehrichtpfuhl der blinden Menschenschar
    Ein Jünger Gotamas, des voll Erwachten, klar.

 

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