Medienjunkie 3.0

… diesen Titel entnahm ich dem Beitrag Oslo und die Medien von Ken Jebsen (KenFM).

Für einen kurzen Moment hatte ich am letzten Sonntagabend so einen Gedanken: „Mann, da hab ich ja gepennt, so ein Ereignis einfach 2 Tage nicht mitzubekommen.“. Dieser Anflug von geistiger Umnachtung oder besser morphogenetisch bedingtem FremdHigh dauerte – Gott sei gepriesen! – nicht lang an und es stellte sich recht schnell die Bemühung nach Tiefenschärfe ein.
Ich schaute nach Norwegen: Öl in der Arktis, Ankündigung des Ausstiegs aus dem Libyen-Krieg, der Mythos des Einzeltäters

Da kommt mir eine Übung in den Sinn, die ich damals als sie mir begegnete nicht praktizierte, aber dennoch als einprägend würdig empfandt.

Lausche dem leisesten Geräusch, dass du wahrnimmst!

Ist dies das leiseste? Wie kann es das sein? Übertönt es nicht nur die zig leiseren Geräusche?
Wie schafft man es, die Fixierung von dem sinnlich diktierenden Brüllaffen zu lösen und sich einer umfassenderen Wahrnehmung zu öffnen?

In der Doku „Musik als Waffe“ wird gesagt: Bei dieser Lautstärke ist es unmögliche einen Gedanken zu fassen.
So geschieht das auch im Alltag. Ein Zurückziehen wird ganz schnell mit einem sich-nicht-wohlfühlen assoziiert. Das es immer zwei Seiten in einer Dualität, in der wir alle hier inkarniert sind, gibt, wird wiedermal gern ausgeblendet. Einerseits fühlt sich Subjekt im Trubel nicht wohl und die andere Seite ist eben das Wohlgefühl des Alleinseins. Um nun diesen Brüllaffen überhören zu lernen, bedarf es einer, wie sagt Politik so schön: „Kultur des In-sich-kehrens“. In mir also mal den Besen schwingen und mal klar Schiff machen. Ja die innere Einkehr, das Finden eines Friedens in einem drinnen wird nicht gerade geschult, ja so gar mit billigsten Methoden versucht zu verhindern.

Da erinnere mich gleich an einen Ausspruch eines mir gerade nicht erinnerlichen Gefangenen. Die größte Freiheit, die ich je erfuhr, findet sich in meinem Inneren und daran können Zellenwände auch nichts ändern.

Wir haben in unserem so kleingläubigen, fortschritthuldigenden Lebenstraum einfach vergessen, dass es in dieser Welt der Begrenzungen eine andere Seite gibt. Das Licht wirft hier nun einmal einen Schatten hinter die Formen. Und nur weil ich partout in Richtung Licht glotze und den Schatten nicht gewahre, ist er trotz allem vorhanden und nicht dass Starrsinn reiche, ich werde noch zunehmend unfähig überhaupt zu sehen. Verblendet! So wie ich als Kind spielend wetteiferte, wer am längsten in die Sonne schauen kann. Und anschließend? Ein großer schwarzer Fleck mitten im Blickfeld.

Barack Obama, Muammar al-Gaddafi, Anders Behring Breivik, Angela Merkel, Henri de La Croix de Castries und wie sie doch alle heißen, Spielfiguren die den Zuschauer mit mancher Scharade fesseln, durch überraschende Rochaden verblüffen und letztlich das eigene Bewusstsein durch Passivität im Grenzbereich zwischen Tag und Nacht halten.

Einen kleinen Augenöffner (Standbild mit akustischem Infotransport) zum Abschluss:

Nun denn! Fazit meines wöchentlichen sinnierens, was ich der übersättigten Medienlandschaft beisteuern mag.

In puncto Medien: Weniger ist mehr!
Allgemein passt der Spuch meines gestern getragenen T-Shirts:
consume less - live more

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