aktuelle Ausrichtung

Der Kampf, der auszufechten steht ist unvorstellbar. Die Stimmen, die sich kritisch mit der Realität auseinandersetzen, sprechen von Ideenlosigkeit den von Tag zu Tag dramatischer werdenden Problemen zu stellen. Es ist deutlich, dass es so nicht mehr (lange) weitergehen kann. Doch wie kann hier ein neuer Weg beschritten werden? Wo fangen wir an?

Nun war ich selber ein Verfechter eines Optimismus, der mich auf ein irgendgeartetes Ereignis hoffen ließ, welches den Plan der Errettung aufzeigt. Sei es in einer dramatischen Katastrophe, welche eine anstehende Neugestaltung unausweichlich werden lässt oder eine himmlische Erscheinung, die uns lehrt wie und wohin es geht.

Ja, wie es aber so geht im Unfassbaren, bin ich aus einer optimistischen Grundstimmung, mit zeitweiligen pessimistischen, wenn nicht gar depressiven Momenten, zu einer Geisteshaltung transmutiert, welche sich mit einer Anglosigkeit um mein Überleben beschreiben ließe.
Alle bisher gemachten gedanklichen Vorstellungen von der Zukunft basierten auf einer Sorge um das eigene Überleben.
Ich werde es schon irgendwie schaffen, fähig zu sein, das Kommende zu meistern. Bis dahin muss ich mich noch in gewissen Bereichen schulen und fit machen. Den Verlust Vieler, ob näher bekannt oder völlig unbekannt am anderen Ende der Welt, kann ich nicht verhindern und muss dies als einen Prozess des Wandels akzeptieren. Jeder hat es selber in seiner Hand ob der dem Kommenden gewappnet entgegentreten kann.

Und jetzt? Kein, was wird aus mir werden?
Wohl ist diese Selbstlosigkeit noch nicht wirklich verinnerlicht. Und doch ist die Bedeutung meiner Person geschwunden.

Woher dieser Geisteswandel kommt, kann ich nicht sagen. Möglich ist eine Einsicht in die Einheit der sinnlich erfahrbaren physischen Welt und der innerlich erschaubaren geistigen Welt.
Die Folge ist nun eine neuartige Einstellung. Der Blick nach vorn ist nicht von Nöten. Die Zukunft gestaltet sich nach einem Schöpfungsplan der aus einer Einheit heraus entspringt und welchen ich als eben doch noch getrennt empfindenden Individuum nicht erfassen, geschweige denn entscheidend verändern kann. Mein Augenmerk richtet sich nun auf die „hochkommende“ Vergangenheit, welche mir im gegenwärtigen Alltagserleben bewusst wird und unvollendete Geschehnisse in den Fokus der Aufmerksamkeit zieht.

Vor dem Schritt in ein neues Leben, ist es an diesem großen Wandelpunkt der Evolution unausweichlich alle offenen Angelegenheiten zum Ende zu bringen. Das Sprichwort: „Verschiebe nicht auf Morgen, was du heute kannst besorgen.“ hat eine neue Qualität des Unabdingbaren erhalten. Von einer ehemals vernüftigen Sicht auf ein zufriedenes Leben ist es zu einer Art existenziellen Gesetztes für alles Leben erhoben.

Mögen wir die zu erledigenden Dinge anpacken und uns innerlich in der Freude auf das Kommende stärken!
Amen

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