zukünftig nur noch Straßen- und Volksmusik?

Es störrt mich schon, dass es auf YouTube des öfteren Videos ohne Tonspur gibt. Und der Verweis auf GEMA-Urheberrecht stimmt mich nicht gerade zufrieden. Einerseits hat die GEMA nicht so mein Vertrauen den Künstlern, sowie den Konsumenten zeitgemäß gerecht zu werden, andererseits hilft mir im Moment des Videoanschauens das auch nicht weiter.

Und doch sehe ich klar die Notwendigkeit eines finanziellen Rückfluss-Systems, damit Berufskünstler auch von ihrer Arbeit leben können.
Schau ich mir das Verhalten des Geldausgebens an, scheint die Neigung zum locker sitzenden Portemonnaie bei neuen elektronischen Geräten einiges stärker verbreitet als bei höheren Preisen für qualitative Lebensmittel (fair-gehandelt, ökologisch angebaut etc.) oder eben Kulturprodukte (Musik, Film etc.).
Höherenswert finde ich das Statment von Sven Regener zum Thema Urheberrecht, GEMA und YouTube.

Sven Regener über Urheberrecht

Um die kulturelle Vielfalt zu erhalten sollten gerade die kleineren Künstler stärker geschützt werden. Hier stellt sich deutlich die Diskrepanz zwischen technischen Möglichkeiten und dem Bewusstsein eines verantwortungsvollen Umgangs. Es bedarf unbedingt eines neuen Urheberrechts, welches die neuen Medien und neue Geschäftsmodelle für globalisierte Märkte einschließt.
… zumindest so lange, bis bei den Konsumenten das Bewusstsein des Geben und Nehmens auch wirklich verinnerlicht ist. Ein Künstler kann nun mal nur etwas geben (Musik), wenn ihm auch dafür etwas zum Nehmen (Geld) geboten wird. Wenn die Einheit Geben/Nehmen einseitig verschoben ist, dann bricht das System völlig auseinander. Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht erst ankommt, wenn es nichts mehr gibt. Leider wird dieses ständig größer werdende Loch im Angebot echter Kunst mit synthetischer Kunstmakulatur überdeckt und provoziert den Tod echter Kunstschöpfung.

Ergänzung (23-03-2012, 17:24):Nein zu ACTA
Dieser Beitrag soll nun natürlich nicht als ProACTA verstanden sein. Gegen diese Art „Regelung des Urheberrechts“ spreche ich mich ganz deutlich aus. Zum Verständnis dieser irreführenden Abkürzungsverwirrung hier noch eine recht verständliche Zusammenfassung.

Desweiteren noch ein recht sachlicher Kommentar zur Urheberrechtedebatte von Thomas Stadler auf seinem Internet-Law Blog.

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Eine Antwort auf zukünftig nur noch Straßen- und Volksmusik?

  1. Straßen- und Volksmusik würden den verwirrten Ohren mancher Musikfans ja gut tun 😉

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